Nachtführer Costa Brava, Nachtleben, Prostitution
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Beseelt vom Hauch der Sünde: die schnelle Nummer. Das Costa Brava Nachtleben mit Angeboten für fast jeden Geschmack, wie Freiluftveranstaltungen, Discothequen, Bars, Clubs ist meist auf die Sommermonate beschränkt. Es gibt auch noch andere Geschmäcker: In Spanien blüht die Prostitution wie in kaum einem anderen Land der EU. Die katalanischen Fremdenverkehrsbüros werben mit vielerlei Vorzügen: mit ihrer reichen Geschichte, mit ihren schmucken Gotteshäusern, mit ihren mittelalterlichen Gebäuden, mit Gourmetgastronomie, mit Museen die zu den besten Spaniens zählen sollen. Und der Autoreisende findet von Frühjahr bis Herbst schon an der Landstraße N II von Frankreich alle paar Kilometer junge bikini-tragende Prostituierte auf Campingstühlen, überwiegend aus Rumänien, Nigeria oder Kolumbien welche die vorbeifahrenden Autos beobachten und auf Freier warten. Hier boomt also die Prostitution: Die katalanische Region der Costa Brava mit ihren, außerhalb der Saison, weniger Einwohnern beherbergt etwa 50 bis 60 Bordelle, elegant als Clubs bezeichnet. Dallas, Moon Night, Desiree, Baby Doll sind ein paar der Namen, die in unübersehbaren riesigen Leuchtreklamen jedem schon von weitem entgegenflimmern. Martialisch schwarz-uniformierte Sicherheitsleute ausgestattet mit Springerstiefel, Schlagstöcken und Walkie-Talkies stehen an den Türen fast aller Bordelle und sorgen für Sicherheit. Die Bordelle und „Macro-Freiluftbordelle“ hier, nur ein paar Kilometer von den Touristen-Stränden der Costa Brava entfernt, sind Teil einer landesweiten Wachstumsbranche.
Obwohl noch keine Vorschläge vorliegen, regen sich im römisch-katholisch gebenden Spanien bereits Rivalen welche die Laissez-faire-Haltung wie sie im liberalen Holland und Deutschland praktiziert werden hier nicht auch noch wünschen. Das Land hat derzeit verwirrende Prostitutionsgesetze, die bedeuten, daß das Betreiben eines Bordells weder völlig legal, noch völlig illegal ist. Derzeit ist es jedenfalls illegal, von der Prostitution anderer Personen zu leben. Das ermöglicht den Bordellbesitzern, zu Begründungen zu kommen wie: „Wir vermieten nur die Zimmer. Die Frauen tun, ohne Zeitplan, was sie wollen und arbeiten nur für sich selbst.“ Doch damit soll seit langem ja Schluß sein. Denn die katalanische Generalitat wurde gebeten, einige Sperrbezirke und Regeln zu erlassen - am besten für die gesamte Region. Vor einigen Jahrzehnten waren es noch die Spanier gewesen, die sich in umgekehrter Richtung auf den Weg nach Frankreich gemacht hatten, wenn sie Sexfilme sehen wollten. Denn im damals noch wirklich katholischen Spanien unter der Franco-Regierung von 1939 bis 1975 waren Filme mit erotischen Szenen und erst recht Pornofilme zensiert. Also auch die nahe gelegene Cote Vermeille dürfte das Geschäft das angeblich hauptsächlich zur Mittagszeit stattfindet, beflügeln. Jedoch ist der Fall klar: Diese nördliche Region sei der "Puffstandort Nummer eins" an der Costa Brava, sagt ein Bürgermeister, dessen strenge Partei sich für Prostitutions-Verbot einsetzte. Die zahlreichen Vergnügungshäuser mit dem Charme eines billigen Provinz-Motels, die an der Costa Brava also teilweise unter dem Schutz des Gesetzes stehen, haben wenig Faszinierendes. Allerdings sind der Phantasie, wie bei jeder gewinnorientierten Dienstleistung, ganz profane Grenzen gesetzt, denn die gelungene Inszenierung käuflicher Liebe ist in der modernen Zeit ins Alltagsgeschehen eingedrungen. Die Moral mancher Besucher läßt sich ja notfalls verdoppeln, angesichts der im Schankraum der Etablissements sitzenden leicht bekleideten Scharen junger Frauen aus aller Welt, umgeben von vielen Besuchern auch aus aller Welt. "Was getan werden muß, ist, die Menschen so zu erziehen, damit sie die Frauen als gleichberechtigte Beziehung sehen und sie in allen Bereichen des Lebens respektieren", meint hingegen Frau Irene B., eine Kolumnistin in der spanischen Tageszeitung „El País“. Den Spruch kennt man schon aus der Zeit als noch die Römer an der Costa Brava regierten. Und bei den Preisen, die in echten Edelpuffs oftmals gezahlt werden, läßt sich sowieso nicht so einfach sagen, wer nun eigentlich wen benutzt. Bei geübten Liebesdienerinnen geht der Griff bei den Besuchern ohne Umschweife flink zum Glied, denn es wird nach Minuten abgerechnet - und der geschätzte „Kunde“ könnte ja möglichst schnell wiederkommen oder zumindest bald wieder kommen. Die meisten Frauen sind umherzigeunernde Prostituierte, die in unregelmäßigen Zeitabständen den Puff wechseln und hier meist selbst die Zimmermiete bezahlen oder/und einen Anteil der Einnahmen abgeben. Die anfallenden Kosten für die Freier sind unterschiedlich; Straßenstrich ist preiswerter als Bordellbesuch, denn während Bordell-Clubs offiziell angemeldet sind und somit auch Steuern an Gemeinde und Regierung bezahlen sieht es bei den „Freischaffenden Verkehrsberaterinnen“ oft anders aus. Neben den verschiedenen großen und kleinen Bordellen hat sich an verschiedenen Landstraßen ein reger Straßenstrich entwickelt. Am Straßenrand überwiegend in Straßendreck und Schmutz und in hygienisch recht zweifelhaften Situationen sich auf schnellen Sex einzulassen ist jedoch keineswegs Jeder-Manns Vergnügen. Da hilft meist auch kein neonfarbener Mini-Bikini auf sonnengegerbter Haut weiter. Im “Tages-Einsatz” sind die Verkehrsberaterinnen zwischen an der N II von La Junquera und der Stadt Figueras und an der Landstraße C 63 von Lloret de Mar, auch auf anderen Strecke warten sie stehend oder auf Plastikstühlen sitzend, besonders an den von der EU gesponserten Kreisverkehren wo extra alle Autofahrer von den Verkehrsplanern auf 40 km/h herabgebremst werden. Die Hobby-Prostituierten kassieren zwischen 30 und 300 € wohlgemerkt pro „Sitzung“ (ja es gibt verschiedene Stellungen) - Diese Frauen haben fast alle nichts gelernt, keine Ausbildung, noch weniger ein Studium und keine strenge Moral. Bei diesen Voraussetzungen ist dieser Stundenlohn schon extrem gut, die Arbeitszeit überwiegend und die Kunden meist frei wählbar. Es wird ja außerdem üblicherweise niemand gezwungen diesen M&M-Job zu machen, trotzdem machen ihn viele Frauen. Leicht und schnell verdientes Geld bar auf die Hand. Stadtverwaltung: Verbieten oder mitkassieren Prostituierte arbeiten zwar teilweise hinter Mauern fast etwas im Verborgenen, auch überwiegend in Nachtschicht aber sie sind, außer für Schwule natürlich, seit über 2000 Jahren offensichtlich unersetzlich. Schon im Lava-verschütteten Ort Pompei wurden Dutzende von Bordellen ausgegraben. Die Preise der Liebes-Italienerinnen damals entsprachen dem eines Laibes Brot. Politiker, oft selbst gute „Klienten” und „natürlich” auch Kirchenmänner haben jedoch seit Jahrhunderten gebetsmühlenartig empört erklären, wie schändlich das geschilderte Treiben doch sei und daß man schleunigst verbietend in das Leben anderer Leute eingreifen müsse. PS.: Die Hochburgen für „Sex für Geld“ sind unter den jeweiligen Orten bei estanoche.info aufgeführt. |